In Granada ist es schwül. Die Trägheit befällt Mensch und Tier. Die Stadt ist sehr touristisch und wir sehen viele US-Amerikaner. Nur hier gibt es bunte Häkeltaschen und allerlei Krimskrams, den in Nicaragua niemand trägt. Aber hier wird es zur Folklore erhoben. Der typische Ramsch.
Wir essen Pizza. Die ist sogar sehr gut.
Nach dem Essen geht jeder seiner Wege. Ein bisschen Abstand schadet nicht. Wir machen keine große Runde in der Stadt. Uns ist mehr nach Kaffee. Einen Laden mit tausenden Hängematten besuchen wir noch. Es ist beeindruckend wie viele Muster und Farben verwendet werden.
Die Fahrt nach Matagalpa dauert eigentlich nicht lang. Es sind gerade mal 150 Kilometer. Da es aber stockdunkel ist und jederzeit Unerwartetes am Straßenrand und auf der Straße auftauchen kann (und es auch tut), sind wir 3 Stunden unterwegs. Die letzte halbe Stunde regnet es wie aus Eimern.
Bei einem Panzer am Straßenrand geht es rechts ab in den Wald. Nach 15 Minuten kommen wir bei der Ecolodge Selva Negra an.
Hier geht es mit der Reservierung schnell. Ob dies am deutschen Einfluss der Vorfahren liegt?
Unsere Unterkünfte sind nicht direkt mit dem Auto anfahrbar, also heißt es: Raus in den Regen mit Sack und Pack.
Die Anlage macht auf Öko. In den Hütten gibt es keine Heizung, dafür aber warmes Wasser. Der Kamin wurde zugemauert, so dass es eigentlich nur im Bett richtig angenehm ist. M. und T. waren schon mal in der Lodge. Da hatten sie sich abends den Kamin angemacht.
Im Restaurant treffen wir uns zum Essen. Hier gibt es deutsch angehauchte Küche. Also Sauerkraut, Braten und Gulasch. Leider schmecken die Gerichte fade. Obwohl draußen ein Gemüse- und Kräuterparadies ist, wurde es verkocht oder gleich weggelassen. Um uns herum wird gelobt und gewundert. Und man freut sich, dass man die deutsche Küche nun kennt.
Naja, als Vegetarier gibt es eine schöne Käseplatte. Der Kaffee schmeckt auch.
An der Lodge gibt es buchstäblich nichts zum Unternehmen. Vormittags werden Führungen durch die Kaffeeplantage angeboten.
Wir buchen eine für den folgenden Tag.
Bei der Führung gibt es sogar ein paar Sonnenstrahlen. Uns wird erzählt, dass man alle Aktivitäten in den 3 oder 4 Stunden des Vormittags reinpacken muss, denn außerhalb regnet es quasi ununterbrochen. Kurz nach unserer Führung ist es denn auch wieder soweit und dicke Regenwolken ziehen über den Wald.
Wir beschließen dennoch eine Wanderung zu machen. Alles ist matschig und rutschig. Es ist eine einfache Runde aber wir sind ausreichend gefordert. Am Ende sind wir nass und durchgekühlt.
Über uns lärmen die Brüllaffen. Leider können wir keine entdecken. Mit jeder Windböe heben sie ihr Rufen an, als ob sie die Schaukelei toll fänden. Abends sind wir von der Wanderung etwas geschafft. Gegen 21 Uhr sind wir schon im Bett und lesen bis die Hände zu kalt werden.
Am nächsten Tag machen wir einen Ausflug nach Matagalpa. Hier trennen sich die Wege der Gruppe für den Abend. In einer sehr schummrigen Seitengasse essen wir eine sehr gute Pizza. Nach mehreren Käseplatten ist das eine schöne Abwechslung.
Unsere nächste Etappe kommt morgen wenn wir nach Managua fahren um von dort nach Big Corn Island zu fliegen.